Diese Pläne zur Bebauung der Jahnwiese sind glücklicherweise längst von Tisch (siehe Bildergalerie). Auch heute gilt es, das Erbe Konrad Adenauers, der den Grüngürtel einst anlegen ließ, zu bewahren und das Stadtgrün unangetastet zu lassen. Insofern gibt es gute Gründe, die gegen eine Erweiterung des FC-Geländes im Grüngürtel sprechen. Die Initiative GRÜNGÜRTEL FÜR ALLE , die von vielen Bürgern bei uns im Kölner Westen unterstützt wird, hat dazu Pläne für einen Alternativstandort in Marsdorf vorgelegt. Dennoch hat der FC jüngst erneut politische Unterstützung für seine Pläne erhalten. Die Bezirksvertretung Lindenthal (BV) hat in ihrer Sitzung am 8. Juni mit einer geheimen Wahl mehrheitlich für das Vorhaben gestimmt, ebenso der Stadtrat in seiner endgültigen Entscheidung vom 18. Juni. Gleichzeitig hat sich die Politik für umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen eingesetzt. U.a. ein Sportplatz in direkter Nachbarschaft wieder der Parklandschaft zugeführt, der Parkplatz an der Gleueler Straße landschaftlich eingebunden und der Parkplatz an der Berrenrather Straße renaturiert. Vielfältige Baumpflanzungen auf den Trainingsgelände sowie die Herstellung eines Waldmantels durch Beseitigung eines Lagerplatzes bilden Ausgleichsmaßnahmen, die einen zusätzlichen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Und der FC wird sich zu guter Letzt im Zuge seiner Ausbaupläne nicht nur daran messen lassen müssen, ob er seine Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft steigert, sondern daran, dass er die Zusagen an die Förderung des Breiten- sowie Kinder- und Jugendsport, dieses Gelände nutzen zu können, einhält.
Eine Positionierung in dieser Frage ist nicht einfach. Dieses Vorhaben gehört zu den umstrittensten Projekten der Stadt. Fakt ist: Die Standorte mit dem Masterplan für den Grüngürtel (Grüngürtel Impuls 2012) wurden im Rat 2014 bereits einstimmig bestätigt. 2016 waren es dann noch SPD, CDU, FDP und Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die die vorhandenen Sportplätze für die Trainingserweiterung des FC nutzen wollten. Die Diskussion um den Standort wurde Ende 2019 neu entfacht, als Henriette Reker im Rahmen ihrer OB-Kandidatur ein Kehrtwende vollzog und sich fortan gegen den Ausbau aussprach. Jubel bei den Grünen, Unmut auf der anderen Seite.
Ich bin überzeugt, dass Köln Zuverlässigkeit in seinen Beschlüssen von Rat und Verwaltung braucht. Als Freie Demokratin stehe ich zur Sportstadt Köln, zum Fußball im Grüngürtel und zur Erweiterung des Trainingsgeländes am Geißbockheim.